Page 14 - LaPunt Chamues-ch Sommer 2024 DE
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 onsarbeit geschrieben.» Daneben stand er, wenn immer möglich auf dem Brett, im Sommer ging er biken. Um sein Studium zu finanzieren, arbeitete der Glarner nebenher als Journalist und berichtete von Sportanlässen. So lernte er auch seinen heutigen Geschäftspartner Olivier Bern- hard kennen.
Der Duathlon-Athlet startete am Ironman in Zürich, Cop- petti berichtete über den Event, die Wege der beiden kreuzten sich, eine Freundschaft entstand und Caspar Coppetti wurde Bernhards Manager.
«Es war immer mein Traum,
das ganze Jahr hier zu leben.»
Als dann Olivier Bernhard nach Ende seiner Profikarriere die Idee äusserte, einen neuartigen Laufschuh zu ent- wickeln, diente das Engadin als Inspirationsquelle. «Hier oben haben wir unsere Visionen vorangetrieben. Und
mit meinem zweiten Mitgründer David Allemann konnte ich auf einer Wanderung im Nationalpark die Grundideen zur Vermarktung entwickeln». Das Dreiergespann grün- dete 2010 das Unternehmen On mit dem Ziel, die Marke weltweit zu etablieren. Caspar Coppetti reiste fortan während zehn Jahren intensiv umher, um den Laufschuh zu vermarkten. «Ich kam auf 14 Überseereisen jährlich, sass um die hundert Mal im Flieger. Es war eine intensive
Zeit. Ich stand morgens in San Francisco auf, ging joggen, hielt eine Präsentation, und abends sass ich wieder im Flugzeug nach Tokio.» Dass er dieses Pensum stemmen
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konnte, lag auch daran, dass er zwischen den Reisen im Engadin auftanken konnte. «Kaum war ich zurück in den Bergen, schnallte ich das Board an und ging auf den Cor- vatsch zum Tiefschneefahren. Das gab mir wieder Energie für den nächsten Trip.»
Die ersten Jahre wurden zur Zerreissprobe, nicht immer wurden die On-Gründer mit offenen Armen empfangen: «Als ich zum ersten Mal in New York war, fühlte ich mich
so klein. Ich fuhr mit dem Taxi über die Brooklyn-Bridge, der imposanten Skyline von Manhattan entgegen, und dachte ich mir: Was um Himmels Willen machst du eigentlich hier?». Kam hinzu, dass die potentiellen ame- rikanischen Sporthändler die mitgebrachten On-Schuhe partout nicht anprobieren wollten.
Erst nach vier Jahren schien sich das Blatt zu wenden. Die drei Freunde konnten erste Erfolge verbuchen, grössere Verträge mit Händlern abschliessen. Bekannte Athleten erklärten sich bereit, mit den Schuhen zu laufen, der Rest ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte – inklusive Bör- sengang in New York und Roger Federer als Investor und Botschafter.
Caspar Coppetti ist in seiner neuen Wahlheimat angekommen: «Ich schätze die Schönheit und Kraft dieses Ortes».
 





















































































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